Foto: H. Neuber

Objekt des Monats März

1.500.000 Benzin- Sicherheitslampe

1914

Das Objekt des Monats März des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erzgebirge – die 1.500.000 Benzin-Sicherheitslampe des Zwickauer Unternehmens Friemann & Wolf – steht stellvertretend für ein wichtiges Hilfsmittel im Schacht: das Geleucht. Denn Licht war zur Orientierung unter Tage unausweichlich.  Die Verwendung von Lampen unter Tage war nicht ungefährlich, da während des Steinkohlenabbaus ausströmende, explosive Gase entstanden.  Diese konnte das Licht zur lebensgefährlichen Entzündung bringen.

Um durch Lampen ausgelöste Schlagwetterexplosionen entgegenzuwirken, entwickelte Carl Wolf 1882 die Benzin-Sicherheitslampe. Sie hatte einige Vorteile gegenüber den bisherigen Geleuchten: Sie war heller, rußte nicht und diente zugleich als Gasanzeiger. Die Lampe war außerdem durch einen Magnetverschluss vor unbefugtem Öffnen gesichert und verfügte später über eine Innenzündvorrichtung.

Gemeinsam mit Heinrich Friemann gründete Carl Wolf 1884 die Maschinen- und Grubenlampenfirma Friedmann & Wolf. Dieses Unternehmen wuchs schnell und war international erfolgreich. Dies verdeutlicht das Objekt des Monats. Wie die Inschrift auf dem Sockel zeigt, handelt es sich um die 1.500.000 Benzin-Sicherheitslampe des Unternehmens Friemann & Wolf. Sie wurde am 28. März 1914 dem damaligen Fabrikbesitzer Paul Wolf gewidmet. Auf dem Gestelldeckel sind die Orte der Tochtergesellschaften - New York, Weheditz, Mähren, Loncin, Jeumont und Sheffield - eingraviert. Darum herum reihen sich die Orte der Niederlassungen: Dortmund, Saarbrücken, Waldenburg, Kattowitz und Duisburg.

2018 kaufte die Knappschaft des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers dank Förderungen und Spenden gemeinsam mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung eine herausragende Sammlung von Geleuchten der Firma Friemann & Wolf und stellte sie dem Bergbaumuseum als Dauerleihgabe zur Verfügung.  Sie besteht aus rund 300 Lampen und beinhaltet sehr viele rare und Einzel-Stücke, Muster- und Sonderanfertigungen in außergewöhnlich erstklassigem Zustand sowie seltenste Stücke der Frühzeit.  Von Februar 2018 bis Januar 2019 waren die Lampen größtenteils in der Sonderausstellung „Glück Auf zur Schicht. Das beste Licht beschütze dich!“ erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich.

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