Foto: H. Neuber

Objekt des Monats Juli

Heißluftmotor Ecker Stirling E-ST 3/1

1992

Der schottische Pfarrer Robert Stirling (1790 – 1878) steckt hinter der Idee des Objekts des Monats Juli. Der Geistliche wollte seine Gemeindemitglieder vor den Gefahren von Dampfkesselanlagen schützen. Daher entwickelte er 1816 den ersten Heißluftmotor, der nach seinem Erfinder benannt war. In einem Heißluftmotor wird Luft oder ein anderes Gas durch eine externe Quelle erwärmt. Dadurch dehnt sich diese aus und setzt einen Kolben in Bewegung.

1818 ging der erste Stirling-Motor in Betrieb und wurde in den folgenden Jahrhunderten immer weiterentwickelt. Über 170 Jahre später entstand beispielsweise das Objekt des Monats des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erzgebirge, der Heißluftmotor Ecker Stirling E-ST 3/1.

Der Heißluftmotor wurde für die verschiedensten Zwecke benutzt. So war er beispielsweise als Antrieb von Maschinen in der Schuh-, Bekleidungs-, Möbel- und Schmuckherstellung oder in Lastenaufzügen im Einsatz. Er trieb unter anderem aber auch Spielzeuge, Ventilatoren oder Zimmerspringbrunnen an und wurde auch im Bergbau genutzt. Ob er im sächsischen Bergbau ebenfalls verwendet wurde, ist unklar. So wurde 1865 in einem Aufsatz im „Jahrbuch für den Berg- und Hüttenmann“ auch eine Nutzung des Heißluftmotoren im sächsischen Bergbau angeregt. Allerdings ist bislang kein Nachweis für den dortigen Gebrauch bekannt.

Die Hochzeit des Heißluftmotor war das 20. Jahrhundert. Er wurde zunehmend durch den Elektromotor verdrängt, wobei sich seine Nutzung zwar verringerte, jedoch nicht zum Erliegen kam. Dies belegt auch das Objekt des Monats. Es wurde 1992 von der Firma Ecker-Maschinenbau GmbH & Co KG in Neukirchen im Auftrag der Saarbergwerke AG entwickelt. Die Maschine war so konzipiert, dass sie mit Grubengas aus dem Steinkohlenbergbau betrieben werden konnte.  Nach erfolgreicher Erprobungsphase wurden jedoch die weiteren Entwicklungen des Motors 1999 eingestellt.

Ein Heißluftmotor Ecker Stirling E-ST 3/1 war 2016 als Leihgabe Teil der Sonderausstellung „Alles nur heiße Luft? - 200 Jahre Heißluftmotor und kein Ende“ des Bergbaumuseums. Da das Museum selbst kaum Objekte zu Heißluftmotoren in seiner Sammlung hatte, bestand der Wunsch diese dahingehen zu erweitern. 2018 wurde schließlich das Objekt des Monats in die Sammlung des Bergbaumuseums aufgenommen.

 

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