Foto: Heino Neuber

Objekt des Monats November

Prägewerkzeug zur Herstellung von Firmenzeichen für Schachthüte der Steinkohlen-Aktiengesellschaft Bockwa-Hohndorf-Vereinigtfeld

vermutlich zwischen 1872 und 1900

Die Farben Schwarz und Silber, lange schwarze Hosen und die Meißnische Mauerkrone an den Schachthüten sind Merkmale des bergmännischen Habits des westsächsischen Steinkohlenbergbaus. Welchem Steinkohlenwerk der Träger angehörte, wurde in vielen Fällen an den Schachthüten durch das Firmenzeichen deutlich. Das der Steinkohlen-Aktiengesellschaft Bockwa-Hohndorf-Vereinigtfeld wurde mit Hilfe des Objekts des Monats des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erzgebirge hergestellt.

Das Prägewerkzeug zeigt einen breitovalen Gardestern, in dem „Steinkohlen-Akt.-Ges./Bockwa-Hohndorf-Vereinigtfeld“ zu lesen ist.

Sowohl der Gardestern als auch die Firmennamen waren weitverbreitete Bestandteile der Werkzeichen. In der Mitte wurde nach der Prägung entweder die Berginsignien, Schlägel und Eisen, oder ein Monogramm des Unternehmens angebracht.

Auch heute befinden sich noch ähnliche Schilder an den Schachthüten der Paradeuniformen des westsächsischen Steinkohlenbergbaus und sind bei Bergparaden unter anderem in der Adventszeit zu sehen.

Das Objekt des Monats ist nicht mehr vollständig vorhanden. Um ein Firmenzeichen prägen zu können, wäre noch ein Gegenstück notwendig. Werkzeichen für die Schachthüte wurden häufig von der Metallwaren-Fabrik Hermann Unger in Lößnitz hergestellt. Daher ist anzunehmen, dass das Prägewerkzeug auch dort verwendet wurde.

Zusammen mit Paradeuniformen aus dem sächsischen Erz- und Steinkohlenbergbau war das Objekt des Monats von November 2015 bis März 2016 in der Sonderausstellung „Präsentiert das Gezäh – Bergmannshabit und Bergparaden im Erzgebirge“ zu sehen.  Wie im Titel schon verdeutlicht, wurden in der Sonderausschau das Bergmannshabit und die Bergparaden unter die Lupe genommen und ihre Entstehung, Geschichte sowie Bedeutung beleuchtet.

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