Objekt des Monats

1922/1923

Risse im Mauerwerk waren die Ursache dafür, dass das Objekt des Monats März entdeckt wurde. Es handelt sich um ein Stück eines Wasserrohrs, das im Gebäude der Revierstuben und Steigerbäder des Kaiserin-Augusta-Schachtes verbaut war.

Den Kaiserin-Augusta-Schacht in Oelsnitz/Erzgeb. gibt es seit 1869. Im Zuge der Modernisierung der Schachtanlagen in den 1920er Jahren bis 1940 entstand unter anderem das Gebäude, das die Revierstuben und Steigerbäder enthielt. Im Erdgeschoss lagen die Revierstuben, in denen Verwaltungsarbeiten erledigt wurden. Zeitweise war hier auch die Krankenstube verortet.

Im Obergeschoss lagen sanitäre Anlagen. Dort waren unter anderem auch die sogenannten Steigerbäder für die Beamten. Anders als in den angrenzenden Mannschaftsbädern standen Badewannen statt Duschen zur Verfügung, um sich nach der Schicht unter Tage zu reinigen.

Das Ende des Steinkohlenbergbaus führte auch zu einer Umnutzung des Gebäudes. Dort waren zunächst die Verwaltungs- und Veranstaltungsräume des Bergbaumuseums untergebracht. Seit 2010 beherbergen die ehemaligen Revierstuben und Steigerbäder einen Teil der Sammlung des Museums.

In einem der Erdgeschossräume bildeten sich Risse in den Wänden, die zunächst nicht erklärbar waren. Im Zuge der grundlegenden Sanierung des Museums entdeckte man, dass hier die Abflussrohre der Steigerbäder in den Wänden verbaut waren. Diese korrodierten und verursachten dadurch die Risse. Die Rohre wurden im Zuge der Sanierung entfernt. Ein Stück davon ist nun als Zeugnis der Gebäudegeschichte und der Steigerbäder Teil der Sammlung des Bergbaumuseums.