Foto: Bergbaumuseum

Objekt des Monats Mai

Kondolenzbrief

1938

„Sehr verehrte gnädige Frau, die Nachricht vom Heimgang Ihres Herrn Vaters, die ich hier erhielt, hat mich tief bewegt.“ So beginnt der Text auf dem Objekt des Monats Mai, einem Kondolenzbrief. Diese Worte richtete der Politiker Carl Friedrich Goerdeler an die Tochter des früheren sächsischen Landtagsabgeordneten August Eckhardt. Beide Herren waren nicht nur politisch tätig, sondern auch im sächsischen Steinkohlenbergbau aktiv.

August Eckhardt (1871 – 1938) war er im sächsischen Steinkohlenbergbau u.a. als Geschäftsführer des Bergbaulichen Vereins für Zwickau und Lugau-Ölsnitz tätig. Der Verein war ein Zusammenschluss der dortigen Steinkohlenwerke, der sich für die Belange dieser einsetzte und gemeinsam bestimmte Gebiete angingen. Von 1919 bis 1933 war August Eckhardt zusätzlich Abgeordneter zunächst der sächsischen Volkskammer, später des sächsischen Landtages und kurzfristig dort ebenfalls Präsident. Auch im Parlament setzte er sich für den Steinkohlenbergbau ein.

In seinem Werk „Die Entwicklung des Steinkohlenbergbaues im erzgebirgischen Becken“ fasste August Eckhardt gemeinsam mit Waldemar May die Geschichte des Steinkohlenbergbaus im Zwickauer und Lugau-Oelsnitzer Revier zusammen.

Carl Friedrich Goerdeler (1884 – 1945) war in verschiedenen Positionen u.a. als Oberbürgermeister von Leipzig politisch tätig.  In der Zeit des Nationalsozialismus leistete er Widerstand gegen diesen. Carl Friedrich Goerdeler war zeitweise auch Aufsichtsrat bei der Gewerkschaft Deutschland. Daher kannte er vermutlich August Eckhardt.

Im Objekt des Monats beschreibt Carl Friedrich Goerdeler seine Verbundenheit mit August Eckhardt und würdigt dessen Wissen und Können.

August Eckhardts Familie übergab den Kondolenzbrief dem Bergbaumuseum. Dort wird er zusammen mit vielen weiteren Dokumenten, Fotos und Gegenständen als Beleg für die Personen des sächsischen Steinkohlenbergbaus aufbewahrt. Denn ohne die Menschen wäre der Bergbau nicht möglich gewesen.

Zurück