Foto: Bergbaumuseum

Objekt des Monats August

Feuerwehrhelm

2. Hälfte 19./1. Hälfte 20. Jahrhundert

Unser Objekt des Monats sorgte bei Bränden für den Schutz seines Trägers. Es handelt sich um einen Feuerwehrhelm.

Die Kopfbedeckung besteht größtenteils aus gepresstem Leder. Das „H“ auf dem Emblem auf der Vorderseite zeigt, dass es sich um einen Helm der Freiwilligen Feuerwehr Hohndorf handelt, die 1884 gegründet wurde und nächstes Jahr ihr 140-jähriges Jubiläum feiern wird.

Näheres zum ehemaligen Besitzer des Objekts des Monats gibt ein kleines Schild auf der Helminnenseite preis.  Denn dort ist folgendes zu lesen: „Branddirektor/Köchermann/Hohndorf“. Um mehr über den Branddirektor Köchermann zu erfahren, nahm das Museumsteam Kontakt zu dem Ortchronisten Hohndorfs, Ulli Rosenlöcher, und dem Chronisten der Freiwilligen Feuerwehr Hohndorf, Thomas Leichsenring, auf und bekam dank ihrer Unterstützung einige Informationen.

Der Helm gehörte Albert Köchermann (1862 – 1928). Dieser hatte einen Kolonialwarenladen in Hohndorf und war zeitweise der Besitzer der dortigen Brauerei. 1900 trat er der Freiwilligen Feuerwehr Hohndorf bei. Bereits fünf Jahre später wurde er zum Branddirektor ernannt. In dieser Position war Köchermann über 20 Jahre tätig, bis er das Amt 1927 niederlegte. Als Dank für die jahrzehntelange Tätigkeit ernannte ihn die Gemeinde Hohndorf zum Ehrenbranddirektor.

Der Feuerwehrhelm hat keinen direkten Bezug zum sächsischen Steinkohlenbergbau, ist aber dennoch Bestandteil des reviergeschichtlichen Sammlungsbereichs des Bergbaumuseums. Der Helm steht stellvertretend für die Freiwilligen Feuerwehren in der Region, die auch für die Steinkohlenbergwerke wichtig waren. Denn im Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier bildeten sich erst im 20. Jahrhundert Werksfeuerwehren, vorher verließ man sich auf die Freiwillige Feuerwehren.

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