Foto: Bergbaumuseum

Objekt des Monats August

Plattenkamera Sirene 125

Früh begann man den Bergbau im Revier fotografisch zu begleiten. Die älteste Fotoaufnahme, die sich im Museum befindet, stammt aus dem Jahr 1857 und zeigt den Carl-Schacht in Lugau. Über die Jahre entstand eine Vielzahl an Aufnahmen sowohl auf Betreiben der Gewerkschaften als auch aus privatem Interesse heraus.

Oftmals kamen dabei sogenannte Plattenkameras (auch Laufboden- oder Kastenkameras) zum Einsatz, die typisch für die Frühzeit der Fotografie waren. Fotoplatten aus Glas dienten als Trägermaterial der lichtempfindlichen Schicht. Später konnten von den Glasplatten-Negativen maßstabsgetreue Fotoabzüge hergestellt werden. Handhabung, Transport und Entwicklung waren bisweilen umständlich und nichts für ungeübte Hände.

Das Objekt des Monats zeigt eine kleine Variante einer solchen Plattenkamera der Firma ICA (Internationale Camera Actiengesellschaft). Die Sirene Reihe wurde von 1914-1926 gefertigt und von ICA im eigenen Jahreskatalog (z.B. aus dem Jahr 1925) als „bewährt“ und in „niedriger Preisklasse, für Jugendliche und Anfänger im Photografieren bestens zu empfehlen“ angepriesen.

Tatsächlich handelt es sich um ein kompaktes Modell, das einfach zusammengefaltet und in einer handlichen Box transportiert werden konnte. Dabei wurde der lichtundurchlässige Balg, der Gehäuse und Objektiv miteinander verbindet, über den Laufboden zurück geschoben und gefaltet. So waren Faltenbalg und Objektiv in geschlossenem Zustand geschützt. Zahlreiche Fotografien im umfangreichen Fotobestand des Bergbaumuseums dürften bis in die 1930er Jahre mit dieser oder ähnlichen Kameras aufgenommen worden sein.

 

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