Foto: D. Weise

Objekt des Monats Februar

Mutternschlüssel der Dampffördermaschine

Passend zum Beginn der Bauarbeiten im Zuge der Erneuerung des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erzgebirge, zeigt das Museum ein klassisches Werkzeug - einen Mutternschlüssel - als Objekt des Monats.

Große Maschinen benötigen große Werkzeuge. So liegt es nahe, dass zum Aufbau sowie für Reparaturarbeiten an der hiesigen Dampfmaschine keine handelsüblichen Geräte verwendet wurden. Das ca. 150kg schwere Werkzeug mit einer Maulweite von 11 cm wurde vermutlich eigens für die Dampfmaschine hergestellt. 

Bei dem Modell handelt es sich um die üblichste Form, einen Maul- oder Gabelschlüssel für eine Zwei- bis Sechskantschraube. Das Werkzeug wurde in einem Guss gefertigt und besteht aus Eisen. Der Griff ist rund und zur besseren Handhabung leicht angewinkelt.

Wann der Schlüssel das letzte Mal zum Einsatz kam, kann nicht mehr genau belegt werden. Mit Sicherheit wurde er allerdings 1933 benutzt. In diesem Jahr wurde die Dampfmaschine, welche ursprünglich auf dem Vereinigtfeld-Schacht I in Hohndorf stand, ab- und auf dem Kaiserin-Augusta-Schacht in Oelsnitz/Erzgeb. wieder aufgebaut.

Die Dampffördermaschine war eigens für die Anlage in Hohndorf bestellt und dort 1923 errichtet worden. In vielen, zum Teil riesigen Einzelteilen lieferte damals die Gutehoffnungshütte aus Oberhausen-Sterkrade diese für ihre Zeit modernste Anlage. Bereits nach neun Jahren Betrieb jedoch wurde die Betriebsabteilung Vereinigtfeld aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Zur weiteren Nutzung überführte man die Dampfmaschine zum Kaiserin-Augusta-Schacht, wo sie bis zur Einstellung des hiesigen Steinkohlenbergbaus Anfang der 1970er Jahre in Betrieb blieb.

Ab 25. April 2020 wird die größte funktionsfähige Dampfmaschine Sachsens im Rahmen der 4. Sächsischen Landesausstellung Industriekultur wieder für die Besucher des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erzgebirge zu sehen sein.

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